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+ | ====== Berufung ====== | ||
+ | § 511 ZPO -> [[Statthaftigkeit der Berufung]] \\ | ||
+ | § 512 ZPO -> [[Vorentscheidung im ersten Rechtszug]] \\ | ||
+ | § 513 ZPO -> [[Berufungsgründe]] \\ | ||
+ | § 514 ZPO -> [[Versäumnisurteile]] \\ | ||
+ | § 515 ZPO -> [[Verzicht auf Berufung]] \\ | ||
+ | § 516 ZPO -> [[Zurücknahme der Berufung]] \\ | ||
+ | § 517 ZPO -> [[Berufungsfrist]] \\ | ||
+ | § 518 ZPO -> [[Berufungsfrist bei Urteilsergänzung]] \\ | ||
+ | § 519 ZPO -> [[Berufungsschrift]] \\ | ||
+ | § 520 ZPO -> [[Berufungsbegründung]] \\ | ||
+ | § 521 ZPO -> [[Zustellung der Berufungsschrift und -begründung]] \\ | ||
+ | § 529 ZPO -> [[Prüfungsumfang des Berufungsgerichts]] \\ | ||
+ | § 531 (1) ZPO -> [[Zurückweisung verspäteten Vorbringens im Berufungsverfahren]] \\ | ||
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+ | -> [[Berufungsurteil]] \\ | ||
+ | -> [[Zulässigkeit der Berufung]] \\ | ||
+ | -> [[Prüfungskompetenz des Berufungsgerichts]] \\ | ||
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+ | ==== Beschwer ==== | ||
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+ | Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist die Berufung nur dann zulässig, wenn der Berufungskläger mit ihr die Beseitigung einer in dem angefochtenen Urteil liegenden [[Beschwer]] erstrebt.((BGH, | ||
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+ | Eine Berufung ist daher unzulässig, | ||
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+ | ==== Fristen ==== | ||
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+ | Berufungsfrist 1 Monat ab Zustellung des vollständigen Urteils (§ 517). Die Berufungsbegründungsfrist, | ||
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+ | * [[Berufungsgründe]] (§ 513 ZPO) | ||
+ | * [[Berufungsschrift]] (§ 519 ZPO) | ||
+ | * [[Berufungsbegründung]] (§ 520 ZPO) | ||
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+ | Der Berufungsführer hat den rechtzeitigen Eingang der Berufungsbegründung zu beweisen((vgl. BGH, Urteil vom 30. März 2000 - IX ZR 251/99, NJW 2000, 1872, 1873; Beschluss vom 8. Oktober 2013 - VIII ZB 13/13, NJW-RR 2014, 179 Rn. 10)). | ||
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+ | Hierfür gilt der sogenannte [[Freibeweis]] (BGH, Beschluss vom 30. Oktober 1997 - VII ZB 19/97, NJW 1998, 461). | ||
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+ | Für die Rechtzeitigkeit des Eingangs eines per Fernkopie übersandten Schriftsatzes kommt es darauf an, ob die gesendeten Signale noch vor Ablauf des letzten Tags der Frist vom Telefaxgerät des Gerichts vollständig empfangen (gespeichert) worden sind.((BGH, Urteil vom 12. Januar 2017 - I ZR 198/15; m.V.a. BGH, Beschluss vom 25. April 2006 - IV ZB 20/05, BGHZ 167, 214 Rn. 18; Beschluss vom 7. Juli 2011 - I ZB 62/10, juris Rn. 3). Der Ausdruck durch das Gerät ist nicht maßgeblich (BGHZ 167, 214 Rn. 18; BGH, Beschluss vom 14. Mai 2013 - III ZR 289/12, NJW 2013, 2514 Rn. 11)) | ||
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+ | Die rechtzeitige Einlegung der Berufung wird gemäß § 418 Abs. 1 ZPO zwar im Regelfall durch den Eingangsstempel des Gerichts auf dem entsprechenden Schriftsatz nachgewiesen (BGH, NJW-RR 2014, 179 Rn. 10). Der Eingangsstempel auf dem Ausdruck eines Telefaxschreibens erbringt jedoch keinen Beweis dafür, dass die für die Rechtzeitigkeit des Eingangs maßgebliche Speicherung noch vor Ablauf der Berufungsbegründungsfrist in dem Telefaxgerät des Gerichts erfolgt ist, da dem keine eigene Beobachtung desjenigen zugrunde liegt, der den Stempel angebracht hat. Der Vorgang | ||
+ | der Speicherung elektronischer Daten im Empfangsgerät ist einer unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmung nicht zugänglich. Mit der Anbringung des Eingangsstempels wird deswegen kein beobachteter Vorgang beurkundet, der den Zeitpunkt des Eingangs vor oder nach Mitternacht belegen könnte.((BGH, | ||
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+ | ==== Neue Tatsachen ==== | ||
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+ | Ein neuer Tatsachenvortrag ist nur ganz ausnahmsweise zuzulassen. Nach dem Willen des Gesetzgebers soll nach der ZPO-Reform die Berufung keine zweite Tatsacheninstanz eröffnen, sondern in erster Linie der Fehlerprüfung dienen. Die Berufung nach der ZPO-Reform orientiert sich am englischen Appeal. | ||
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+ | Nach § 529 I Nr. 2 können neue Tatsachen berücksichtigt werden, soweit deren Berücksichtigung zulässig ist. § 531 II nennt die Voraussetzungen, | ||
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+ | Folgendes wird in der Berufung abgehandelt: | ||
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+ | * Aufgrund welcher konkreten Anhaltspunkte sind Zweifel am Urteil angebracht? | ||
+ | * Werden durch die konkreten Anhaltspunkte Zweifel an der Richtigkeit oder Vollständigkeit der Tatsachenfeststellungen begründet? | ||
+ | * Beim neuen Tatsachenvortrag ist darzulegen, warum diese Tatsachen bei Wahrung aller Sorgfalt in der ersten Instanz nicht vorgetragen werden konnten. | ||
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+ | Unterzeichnet der Vorsitzende das Protokoll, das die Verkündung eines Urteils beurkun-det, | ||
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+ | ==== Gang des Verfahrens ==== | ||
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+ | * Prüfung der Zulässigkeit . Wenn negativ, wird die Berufung durch Beschluss als unzulässig verworfen (§ 522) | ||
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+ | * Entscheidung über die Übertragung auf den Einzelrichter (§§ 523 I, 526) | ||
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+ | * Terminsbestimmung für müV (§ 523). Entscheidung im gewerblichen Rechtsschutz im Dreierkolleg (vgl. § 526 I). Ein Einzelrichter kann jedoch nach § 527 die Entscheidung vorbereiten. | ||
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+ | Vor der ZPO-Reform gab es eine selbständige und eine unselbständige Anschlussberufung. Jetzt ist die [[Anschlußberufung]] immer unselbständig, | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | §§ 511 - 577 ZPO -> [[Rechtsmittel]] |
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