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+ | ====== Vervielfältigungsstück ====== | ||
+ | -> [[Vervielfältigungsrecht]] \\ | ||
+ | § 85 Abs. 1 Satz 1 Fall -> [[Recht zur Vervielfältigung des Tonträgers]] \\ | ||
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+ | Bei einem Vervielfältigungsstück (Werkstück) handelt es sich begriffsnotwendig | ||
+ | um die körperliche Festlegung eines Werkes.((BGH, | ||
+ | - Motezuma)) | ||
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+ | Das Eingreifen der Urhebervermutung setzt daher voraus, dass die Urheberbezeichnung auf einem körperlichen Werkexemplar angebracht worden ist. Sie ist dagegen nicht anwendbar, wenn ein Werk lediglich in unkörperlicher Form wiedergegeben wird.((BGH, Urteil vom 18. September 2014 - I ZR 76/13 ; m.V.a. Thum in Wandtke/ | ||
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+ | Bei einer unkörperlichen Wiedergabe des Werkes - wie etwa einem öffentlichen Vortrag oder einer öffentlichen Aufführung - kann der Urheber die Richtigkeit der Namensangabe nicht in gleichem Maße überwachen, | ||
+ | dem Original oder auf Vervielfältigungsstücken des Werkes möglich ist.((BGH, Urteil vom 18. September 2014 - I ZR 76/13; m.V.a. die Begründung des Regierungsentwurfs zum Urheberrechtsgesetz, | ||
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+ | Ein Vervielfältigungsstück eines Werkes im Sinne von § 10 Abs. 1 UrhG liegt auch dann vor, wenn ein Werk in das Internet gestellt worden ist.((BGH, Urteil vom 18. September 2014 - I ZR 76/13)) | ||
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+ | Ein körperliches Werkexemplar und damit ein Vervielfältigungsstück im | ||
+ | Sinne von § 10 Abs. 1 UrhG liegt allerdings auch dann vor, wenn ein Werk in das Internet gestellt worden ist. Das Einstellen eines Werkes in das Internet setzt eine Übertragung des Werkes auf eine Vorrichtung zur wiederholbaren Wiedergabe von Bild- und Tonfolgen und damit eine Vervielfältigung (§ 16 Abs. 2 UrhG) - also die Herstellung eines Vervielfältigungsstücks (§ 16 Abs. 1 UrhG) - des Werkes voraus. Wird etwa die | ||
+ | elektronische Datei eines Lichtbildes auf die Festplatte eines Servers hochgeladen, | ||
+ | um sie auf diese Weise in das Internet einzustellen, | ||
+ | Urheberschaft begründen, wenn eine Person auf einer Internetseite als Urheber | ||
+ | bezeichnet wird.((BGH, Urteil vom 18. September 2014 - I ZR 76/13 ; m.V.a. vgl. OLG Köln, WRP 2014, 977 Rn. 17; LG Berlin, ZUM-RD 2011, 416, 417; aA LG München I, ZUM-RD 2009, 615, 618; vgl. auch LG Frankfurt a.M., ZUM-RD 2009, 22, 23; Schulze in Dreier/ | ||
+ | § 10 Abs. 1 UrhG nicht erfüllt, steht einer Anwendung dieser Vorschrift nicht | ||
+ | entgegen.((BGH, | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | § 10 (1) UrhG -> [[Vermutung der Urheberschaft]] | ||
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+ | -> [[Werk]] |
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