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urheberrecht:schadensersatzanspruch [2018/06/04 07:51] – Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | urheberrecht:schadensersatzanspruch [2024/02/08 12:10] (aktuell) – [Schadensersatzanspruch] ne | ||
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+ | ====== Schadensersatzanspruch ====== | ||
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+ | **§ 97 (2) S. 1 UrhG** | ||
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+ | Wer die Handlung [[Privatrecht: | ||
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+ | § 97 (2) S. 2 UrhG -> [[Herausgabe des Verletzergewinns]] \\ | ||
+ | § 97 (2) S. 3 UrhG -> [[Schadensersatz nach Lizenzanalogie]] \\ | ||
+ | § 97 (2) S. 4 UrhG -> [[Schadensersatz wegen Schäden, die nicht Vermögensschäden sind]] \\ | ||
+ | § 102 UrhG, § 852 BGB -> [[Restschadensersatzanspruch]] \\ | ||
+ | § 102 UrhG -> [[Verjährung]] \\ | ||
+ | § 852 BGB -> [[Privatrecht: | ||
+ | § 823 ff BGB -> [[Privatrecht: | ||
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+ | § 97a Abs. 2 UrhG aF -> [[Abmahnkosten in einfach gelagerten Fällen]] | ||
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+ | -> [[Fiktive Lizenzgebühr bei fehlender Urhebernennung]] | ||
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+ | Nach § 97 Abs. 2 Satz 1 UrhG ist, wer das Urheberrecht oder ein anderes nach dem Urheberrechtsgesetz geschütztes Recht widerrechtlich sowie vorsätzlich oder fahrlässig verletzt, dem Verletzten zum Ersatz des daraus entstehenden | ||
+ | Schadens verpflichtet.((BGH, | ||
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+ | Der Schadensersatzanspruch kann sowohl auf den Ersatz materiellen Schadens als auch auf den Ersatz immateriellen Schadens gerichtet sein.((BGH, Urteil vom 15. Januar 2015 - I ZR 148/13 - Motorradteile; | ||
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+ | Der Schaden kann nach den Grundsätzen der [[Lizenzanalogie]] berechnet werden und dieser Berechnung ist regelmäßig die Tarifvergütung zugrunde zu legen , die der Rechtsverletzer bei ordnungsgemäßer Einholung der Erlaubnis der Klägerin hätte entrichten müssen.((st. Rspr.; BGH, GRUR 2011, 720 Rn. 19 f. - Multimediashow, | ||
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+ | Für den Schadensersatzanspruch nach § 97 Abs. 1 UrhG ist ein Verschulden des Beklagten erforderlich. | ||
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+ | Im Urheberrecht gelten generell hohe Sorgfaltsanforderungen und begründet daher bereits leichte Fahrlässigkeit den Vorwurf einer Sorgfaltspflichtverletzung.((BGH, | ||
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+ | Bei einer Verletzung von [[Nutzungsrechte|Nutzungsrechten]] führt bereits der Eingriff in die allein dem Rechtsinhaber zugewiesene Nutzungsmöglichkeit als solcher zu einem Schaden im Sinne des Schadensersatzrechts.((BGH, | ||
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+ | Für den Schadensersatzanspruch stehen die drei Berechnungsarten zur Verfügung: die konkrete [[Privatrecht: | ||
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+ | Gemäß § 102 Satz 2 UrhG findet § 852 BGB [-> [[Privatrecht: | ||
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+ | Wer durch die Verletzung des Urheberrechts oder eines anderen nach dem Urheberrechtsgesetz geschützten Rechts etwas erlangt hat, kann sich im Regelfall auch nicht mit Erfolg nach § 818 Abs. 3 BGB [§ 818 BGB -> [[Ausschluss des Herausgabe- und Wertersatzanspruchs]]] auf den Wegfall seiner Bereicherung berufen, da das Erlangte - also der Gebrauch des Schutzgegenstands - nicht mehr entfallen kann.((BGH, Urteil vom 15. Januar 2015 - I ZR 148/13 - Motorradteile; | ||
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+ | Der objektive Gegenwert für den Gebrauch eines Immaterialgüterrechts besteht in der angemessenen Lizenzgebühr.((BGH, | ||
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+ | Dem Vermögensnachteil des Verletzten in Form der entgangenen Lizenzgebühr steht als abschöpfbarer Vermögensvorteil die vom Verletzer ersparte Lizenzgebühr gegenüber.((BGH, | ||
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+ | Art. 13 Abs. 1 Satz 2 lit. a und b der [[: | ||
+ | |||
+ | Ein Anspruch, der auf einen einheitlichen Lebenssachverhalt gestützt wird und der sowohl im Urheberpersönlichkeitsrecht (hier: § 97 Abs. 2 in Verbindung mit § 13 Satz 1 und § 14 UrhG) als auch im Urheberverwertungsrecht wurzelt (hier: § 97 Abs. 2 in Verbindung mit § 15 ff. UrhG), stellt einen einheitlichen Streitgegenstand dar. ((BGH, Urteil vom 9. November 2023 - I ZR 203/22)) | ||
+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | UrhG -> [[Urhebergesetz]] |
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