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+ | ====== Schadensersatz nach Lizenzanalogie ====== | ||
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+ | **§ 97 (2) S. 3 UrhG** | ||
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+ | Der Schadensersatzanspruch kann auch auf der Grundlage des Betrages berechnet werden, den der Verletzer als angemessene Vergütung hätte entrichten müssen, wenn er die Erlaubnis zur Nutzung des verletzten Rechts eingeholt hätte. | ||
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+ | § 812 Abs. 1 Satz 1 Fall 2, § 818 Abs. 2 BGB -> [[Privatrecht: | ||
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+ | -> [[Branchenübliche Vergütungssätze und Tarife]] \\ | ||
+ | -> [[Gleichbehandlungsgebot]] \\ | ||
+ | -> [[Lizenzierungspraxis der Rechtsinhaberin]] \\ | ||
+ | -> [[Tarifvergütung]] \\ | ||
+ | -> [[Bestimmung des Schadensersatzes nach Lizenzanalogie nach freier Überzeugung des Tatrichters]] \\ | ||
+ | -> [[Angemessenen Lizenzgebühr bei Bereitstellung eines Werkes über eine Tauschbörse im Internet]] \\ | ||
+ | -> [[Angemessene Lizenzgebühr unberechtigten Nutzung einer Fotografie]] \\ | ||
+ | -> [[Privatrecht: | ||
+ | -> [[Streitwert bei Bereitstellung eines Werkes über eine Tauschbörse im Internet]] \\ | ||
+ | -> [[Fiktive Lizenzgebühr bei fehlender Urhebernennung]] \\ | ||
+ | -> [[Beweisaufnahme zur Höhe eines geltend gemachten Schadens]] \\ | ||
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+ | Der objektive Gegenwert für den Gebrauch eines Immaterialgüterrechts besteht in der [[angemessene Lizenzgebühr|angemessenen und üblichen Lizenzgebühr]] [§ 32 UrhG -> [[Vergütung]]]. ((vgl. BGH, Urteil vom 29. April 2010 - I ZR 68/08, GRUR 2010, 623 Rn. 33 = WRP 2010, 927 - Restwertbörse, | ||
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+ | Bei der Berechnung der Höhe des zu leistenden Schadensersatzes im Wege der Lizenzanalogie ist zu fragen, was vernünftige Vertragspartner als Vergütung für die vom Verletzer vorgenommenen Benutzungshandlungen vereinbart hätten. Zu ermitteln ist der objektive Wert der Benutzungsberechtigung. Dabei ist unerheblich, | ||
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+ | Bei der Bemessung der Vergütung ist das [[Gleichbehandlungsgebot]] zu beachten.((BGH, | ||
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+ | Erlangt ein Verwerter auf Kosten des Urhebers Nutzungsmöglichkeiten der Rechte des Urhebers ohne rechtlichen Grund, hat der Urheber einen nach den Grundsätzen der [[Lizenzanalogie]] zu berechnenden [[Wertersatzanspruch]] (§ 812 Abs. 1 Satz 1 Fall 2, § 818 Abs. 2 BGB).((vgl. z.B. BGH, Urteil vom 25. Oktober 2012 - I ZR 162/11 - Covermount)) | ||
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+ | Unter diesen Umständen kann offenbleiben, | ||
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+ | Die vom Verletzer auf der Grundlage der Lizenzanalogie (§ 97 Abs. 2 Satz 3 UrhG) für eine bereits erfolgte Nutzung als Schadensersatz zu entrichtende fiktive Lizenzgebühr dient dem Ausgleich der Einbußen, die der Rechtsinhaber | ||
+ | durch den widerrechtlichen Eingriff in die ihm zustehenden Verwertungsrechte erlitten hat. Bei der Bewertung des Interesses des Rechtsinhabers | ||
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+ | Wer durch die Verletzung eines Urheberrechts etwas erlangt hat, kann sich im Regelfall nicht auf den Wegfall der Bereicherung (§ 818 Abs. 3 BGB) berufen, da das Erlangte - also der Gebrauch des Schutzgegenstands - nicht mehr entfallen kann.((BGH, Urteil vom 12. Mai 2016 - I ZR 48/15 - Everytime we touch; m.V.a. BGH, GRUR 2012, 715 Rn. 41 - Bochumer Weihnachtsmarkt)) | ||
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+ | Die Höhe der fiktiven Lizenzgebühr, | ||
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+ | Die Höhe der als Schadensersatz zu zahlenden Lizenzgebühr hat das Tatgericht gemäß § 287 ZPO unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls nach seiner freien Überzeugung zu bemessen.((st. Rspr., vgl. BGH, Urteil vom 18. Juni 2020 - I ZR 93/19 - Nachlizenzierung)) | ||
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+ | Im Revisionsverfahren ist nur zu prüfen, ob die Schätzung auf grundsätzlich falschen oder offenbar unsachlichen | ||
+ | Erwägungen beruht oder ob wesentliche, | ||
+ | Aufgabe des Revisionsgerichts, | ||
+ | GRUR 2009, 407 Rn. 23 = WRP 2009, 319 - Whistling for a train, mwN; Urteil vom 26. März 2009 - I ZR 44/06, GRUR 2009, 660 Rn. 14 = WRP 2009, 847 - Resellervertrag, | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | § 97 UrhG -> [[Schadensersatzanspruch]] \\ | ||
+ | -> [[Wertersatzanspruch]] \\ | ||
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