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+ | ====== Prüfungspflichten ====== | ||
+ | § 7 Abs. 2 Satz 1 TMG -> [[Internetrecht: | ||
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+ | -> [[Prüfungspflichten des Spediteurs oder Frachtführers]] \\ | ||
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+ | -> [[Urheberrecht:: | ||
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+ | Weil die [[Störerhaftung]] aber nicht über Gebühr auf Dritte erstreckt werden darf, die nicht selbst die rechtswidrige Beeinträchtigung vorgenommen haben, setzt die Haftung des Störers die Verletzung von [[Prüfungspflichten]] voraus, deren Umfang sich danach bestimmt, ob und inwieweit dem als Störer in Anspruch Genommenen nach den Umständen eine Prüfung zuzumuten ist.((Oberlandesgericht Köln, 6 U 51/08; m.V.a. BGH (GRUR 2004, S60 [864] - Internetversteigerung)) | ||
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+ | Die Zumutbarkeit einer Prüfung, um Verletzungshandlungen zu vermeiden | ||
+ | oder abzustellen, | ||
+ | unter Berücksichtigung ihrer Funktion und Aufgabenstellung sowie mit | ||
+ | Blick auf die Eigenverantwortung desjenigen, der die rechtswidrige Beeinträchtigung | ||
+ | selbst unmittelbar vorgenommen hat.((BGH, Urteil vom 5. Februar 2015 - I ZR 240/12 - Kinderhochstühle im Internet III; m.V.a BGH, Urteil vom 17. Mai 2001 | ||
+ | - I ZR 251/99, BGHZ 148, 13, 17 f. - ambiente.de; | ||
+ | - I ZR 292/00, GRUR 2003, 969, 970 = WRP 2003, 1350 - Ausschreibung von | ||
+ | Vermessungsleistungen; | ||
+ | BGH, Urteil vom 8. Januar 2014 - I ZR 169/12, BGHZ 200, 76 Rn. 22 | ||
+ | - BearShare)) | ||
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+ | In diesem Zusammenhang kann es darauf ankommen, ob die geförderte Rechtsverletzung eines Dritten aufgrund einer unklaren Rechtslage erst nach eingehender rechtlicher Prüfung((BGH, | ||
+ | - I ZR 317/01, BGHZ 158, 343, 353 [juris Rn. 36 f.] - Schöner Wetten)) oder tatsächlicher Prüfung((BGH, | ||
+ | - I ZR 304/01, BGHZ 158, 236, 252 [juris Rn. 49] - Internet-Versteigerung I; Urteil | ||
+ | vom 19. April 2007 - I ZR 35/04, BGHZ 172, 119 Rn. 47 - Internet-Versteigerung II; BGH, GRUR 2015, 485 Rn. 50 - Kinderhochstühle im Internet III)) | ||
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+ | Die Auslösung der Prüfpflichten hat allerdings nicht zur Voraussetzung, | ||
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+ | So hat es der Senat für die Frage der Zumutbarkeit der Verhinderung | ||
+ | von Rechtsverletzungen Dritter für erheblich gehalten, ob der als Störer in | ||
+ | Anspruch Genommene ohne Gewinnerzielungsabsicht zugleich im öffentlichen | ||
+ | Interesse handelt((BGHZ 148, 13, 19 f. - ambiente.de; | ||
+ | 19. Februar 2004 - I ZR 82/01, GRUR 2004, 619, 621 = WRP 2004, 769 - kurtbiedenkopf.de)) oder aber eigene erwerbswirtschaftliche Zwecke verfolgt und | ||
+ | etwa - wie der Betreiber einer Internethandelsplattform - durch die ihm geschuldete | ||
+ | Provision an dem schutzrechtsverletzenden Verkauf von Erzeugnissen | ||
+ | beteiligt ist((BGHZ 158, 236, 252 - Internet-Versteigerung I)).((BGH, Urteil vom 5. Februar 2015 - I ZR 240/12 - Kinderhochstühle im Internet III)) | ||
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+ | Weiter ist darauf abzustellen, | ||
+ | 1. April 2004 - I ZR 317/01, BGHZ 158, 343, 353 - Schöner Wetten) oder tatsächlicher | ||
+ | Prüfung (BGH, GRUR 2011, 152 Rn. 39 ff. - Kinderhochstühle im | ||
+ | Internet I)) festgestellt werden kann oder aber für den als Störer in Anspruch | ||
+ | Genommenen offenkundig und unschwer zu erkennen ist((BGHZ 148, 13, 18 | ||
+ | - ambiente.de; | ||
+ | Rn. 47 - Internet-Versteigerung II; BGH, Urteil vom 16. Mai 2013 - I ZR 216/11, | ||
+ | GRUR 2013, 1229 Rn. 34 = WRP 2013, 1613 - Kinderhochstühle im Internet II)).((BGH, Urteil vom 5. Februar 2015 - I ZR 240/12 - Kinderhochstühle im Internet III)) | ||
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+ | Ob und inwieweit dem als Störer Inanspruchgenommenen eine Prüfung zuzumuten ist, richtet sich nach den jeweiligen Umständen des Einzelfalls unter Berücksichtigung seiner Funktion und Aufgabenstellung sowie mit Blick auf die Eigenverantwortung desjenigen, der die rechtswidrige Beeinträchtigung selbst unmittelbar vorgenommen | ||
+ | hat.((BGH, Urteil vom 16. Mai 2013 - I ZR 216/11 - Kinderhochstühle im Internet II; m.V.a. BGH, Urteil vom 17. Mai 2001 - I ZR 251/99, BGHZ 148, 13, 17 f. - ambiente.de; | ||
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+ | So hat es der Senat für die Frage der Zumutbarkeit der Verhinderung von Rechtsverletzungen Dritter für erheblich gehalten, ob der als Störer Inanspruchgenommene ohne Gewinnerzielungsabsicht zugleich im öffentlichen Interesse handelt oder aber eigene erwerbswirtschaftliche Zwecke verfolgt und etwa - wie der Betreiber einer Internethandelsplattform - durch die ihm geschuldete Provision an dem schutzrechtsverletzenden Verkauf von Erzeugnissen beteiligt ist.((BGH, Urteil vom 16. Mai 2013 - I ZR 216/11 - Kinderhochstühle im Internet II; m.w.N.)) | ||
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+ | Weiter ist darauf abzustellen, | ||
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+ | ====== siehe auch ===== | ||
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+ | § 1004 BGB -> [[Störerhaftung]] |
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