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+ | ====== Standard-essentielle Schutzrechte ====== | ||
+ | § 15 (2) PatG -> [[Lizenzen]] \\ | ||
+ | -> [[Kartellrechtlicher Zwangslizenzeinwand]] \\ | ||
+ | -> [[Technische Standards]] \\ | ||
+ | -> [[FRAND]] \\ | ||
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+ | Aus den Regelungen des Kartellrechts (§ 33 GWB i.V. mit Art. 102 AEUV [vormals Art. 82 EG], §§ 19, 20 GWB) kann sich ein Anspruch auf Einräumung einer [[Lizenz]] an einem [[Patent]] ergeben.((OLG Karlsruhe Urteil vom 23.3.2011, 6 U 66/ | ||
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+ | Das kommt in Betracht, wenn durch eine Industrienorm oder durch ein anderes, wie eine Norm beachtetes Regelwerk eine standardisierte, | ||
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+ | Die sachliche Marktabgrenzung ergibt sich in einem solchen Fall nicht aus dem Umstand, dass der Patentinhaber kraft des ihm verliehenen Ausschließlichkeitsrechts jeden Dritten von der Benutzung der technischen Lehre ausschließen kann. Maßgeblich ist vielmehr, dass die Benutzung dieser technischen Lehre nicht durch eine andere technische Gestaltung substituierbar ist.((OLG Karlsruhe Urteil vom 23.3.2011, 6 U 66/09; m.V.a. BGHZ 160, 67 – Standard-Spundfass)) | ||
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+ | -> [[Kartellrechtlicher Zwangslizenzeinwand]] \\ | ||
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+ | Der Umstand, dass das Streitpatent als standardessentiell angesehen wird, vermag es für sich gesehen nicht zu rechtfertigen, | ||
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+ | ==== Verkauf standard-essentieller Schutzrechte ==== | ||
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+ | Dabei ist im Grundsatz davon auszugehen, dass der Inhaber von standard-essentiellen Schutzrechten nicht daran gehindert ist, diese zu veräußern.((OLG Karlsruhe Urteil vom 23.3.2011, 6 U 66/09)) | ||
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+ | Gleichermaßen ist der Inhaber eines Patentportfolios, | ||
+ | ==== Lizenzierung standard-essentieller Schutzrechte ==== | ||
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+ | Die Inhaberin von standard-essentiellen Patenten ist kartellrechtlich zur Lizenzgewährung verpflichtet.((OLG Karlsruhe Urteil vom 23.3.2011, 6 U 66/09)) | ||
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+ | Weder § 20 GWB noch Art. 102 EUV kann eine allgemeine Verpflichtung zur Meistbegünstigung entnommen werden.((OLG Karlsruhe Urteil vom 23.3.2011, 6 U 66/09; m.V.a. Markert, in: Immenga/ | ||
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+ | Auch ein marktbeherrschendes Unternehmen ist nicht gezwungen, allen die gleichen – günstigsten – Bedingungen, | ||
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+ | Das Streben eines Marktteilnehmers, | ||
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+ | Daher kann allein daraus, dass ein marktbeherrschendes Unternehmen mit verschiedenen Unternehmen auf der Marktgegenseite Verträge abschließt, | ||
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+ | Es bedarf im Streitfall keiner näheren Erörterung, | ||
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+ | Ob eine Ungleichbehandlung gerechtfertigt ist, richtet sich nach Art und Ausmaß der unterschiedlichen Behandlung und danach, ob die relative Schlechterstellung eines Unternehmens gegenüber einem anderen als wettbewerbskonformer Interessenausgleich erscheint oder auf Willkür oder sachfremden Erwägungen beruht.((OLG Karlsruhe Urteil vom 23.3.2011, 6 U 66/09; m.V.a. BGHZ 160, 67 – Standard-Spundfass, | ||
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+ | ==== Lizenzanalogie ==== | ||
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+ | Zur Schätzung der Höhe des Schadensersatzes im Wege der Lizenzanalogie bei standardessentiellen Patenten, wenn der Patentinhaber standardisierte Lizenzbedingungen angeboten hat: LG Mannheim, Urteil vom 5.3.2010, 7 O 142/09 | ||
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+ | ==== FRAND ==== | ||
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+ | Als FRAND-Erklärung (FRAND = Fair, Reasonable and Non Discriminatory terms) [-> [[FRAND]]] bezeichnet man die Erklärung des Patentinhabers gegenüber einer Standardisierungsorganisation, | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | -> [[FRAND]] |
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