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markenrecht:schadensersatzanspruch_bei_rechtswidriger_benutzung_einer_marke

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 +====== Schadensersatzanspruch bei rechtswidriger Benutzung einer Marke ======
 +
 +<note>
 +**§ 14 (6) MarkenG** 
 +
 +Der die Verletzungshandlung [[Privatrecht:Vorsatz|vorsätzlich]] oder [[Privatrecht:Fahrlässigkeit|fahrlässig]] begeht, ist dem Inhaber der Marke zum Ersatz des durch die Verletzungshandlung entstandenen Schadens verpflichtet.
 +</note>
 +
 +§ 14 (7) MarkenG -> [[Unternehmerhaftung]] 
 +
 +-> [[Lizenzanalogie|Schadensberechnung nach den Grundsätzen der Lizenzanalogie]]
 +
 +Ein Schadensersatzanspruch nach § 14 Abs. 6 MarkenG setzt eine [[Markenverletzung|Verletzungshandlung]] voraus.((BGH, Urteil vom 31. Oktober 2013 - I ZR 49/12 - OTTO CAP))
 +
 +Nach § 14 Abs. 6 MarkenG aF ist derjenige, der die Verletzungshandlung vorsätzlich oder fahrlässig begeht, dem Inhaber der Marke zum Ersatz des durch die Verletzungshandlung entstandenen Schadens verpflichtet.((BGH, Urteil vom 25. März 2021 - I ZR 37/20 - myboshi)) 
 +
 +Über Art. 102 Abs. 1 Satz 2 GMV in Verbindung mit § 125b Nr. 2 MarkenG aF findet § 14 Abs. 6 MarkenG aF auch auf die streitgegenständliche Unionswortmarke Anwendung.((BGH, Urteil vom 25. März 2021 - I ZR 37/20 - myboshi))
 +
 +Den Schadensersatzanspruch gegen einen Dritten gemäß § 14 Abs. 6 MarkenG kann der Markeninhaber geltend machen, wenn der Dritte die Verletzungshandlung vorsätzlich oder fahrlässig begangen hat.((BGH, Urteil vom 25. März 2021 - I ZR 37/20 - myboshi))
 +
 +Fahrlässig handelt, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt (§ 276 Abs. 2 BGB -> [[Privatrecht:Fahrlässigkeit]]). Im gewerblichen Rechtsschutz werden an die Beachtung der erforderlichen Sorgfalt strenge Anforderungen gestellt.((BGH, Urteil vom 25. März 2021 - I ZR 37/20 - myboshi; m.V.a. BGH, Urteil vom 18. Dezember 2008 - I ZR 63/06, GRUR 2009, 515 Rn. 34 = WRP 2009, 445 - Motorradreiniger, mwN))
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 +Zum Schadensersatz gehört auch die Erstattung von [[Rechtsverfolgungskosten]], die der Klägerin bei der Geltendmachung ihres Schadensersatzanspruchs entstanden sind.((BGH, Urteil vom 29. Juli 2009 - I ZR 169/07 - BTK))
 +
 +Der Markeninhaber kann den Schadensersatzanspruch auch gegen den Inhaber des Betriebes geltend machen, in dem der Dritte als Angestellter oder Beauftragter die Verletzungshandlung begangen hat.
 +Die §§ 278 bzw. 831 BGB finden insofern Anwendung.
 +
 +Ansprüche auf Unterlassung, Auskunftserteilung und Schadensersatz können - soweit Wiederholungsgefahr gegeben ist - über die konkret festgestellte Verletzungshandlung hinaus für solche Handlungen gegeben sein, in denen das Charakteristische der Verletzungshandlung zum Ausdruck kommt.((BGH, Beschluss vom 19. April 2012 - I ZR 42/11; m.V.a. BGH, Urteil vom 23. Februar 2006 - I ZR 27/03, BGHZ 166, 233 Rn. 36 - Parfümtestkäufe; Urteil vom 14. Februar 2008 - I ZR 55/05, GRUR 2008, 796 Rn. 15 = WRP 2008, 1200 - Hollister; Urteil vom 15. März 2012 - I ZR 137/10, GRUR 2012, 630 Rn. 19 = WRP 2012, 824 - CONVERSE II))
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 +===== siehe auch =====
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 +§ 14 MarkenG -> [[Rechte des Markeninhabers]] \\
 +§ 15 MarkenG -> [[Rechte des Inhabers einer geschäftlichen Bezeichnung]] \\
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markenrecht/schadensersatzanspruch_bei_rechtswidriger_benutzung_einer_marke.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/25 08:27 von 127.0.0.1