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+ | ====== Auskunftsanspruch gegenüber Dritten ====== | ||
+ | § 383 - 385 ZPO -> [[Verfahrensrecht: | ||
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+ | **§ 19 (2) MarkenG** | ||
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+ | In Fällen offensichtlicher Rechtsverletzung oder in Fällen, in denen der [[Markeninhaber|Inhaber einer Marke]] oder einer [[geschäftliche Bezeichnung|geschäftlichen Bezeichnung]] gegen den Verletzer Klage erhoben hat, besteht der Anspruch unbeschadet von Absatz 1 auch gegen eine Person, die in gewerblichem Ausmaß | ||
+ | - rechtsverletzende Ware in ihrem Besitz hatte, | ||
+ | - rechtsverletzende [[Dienstleistungen]] in Anspruch nahm, | ||
+ | - für rechtsverletzende Tätigkeiten genutzte Dienstleistungen erbrachte oder | ||
+ | - nach den Angaben einer in Nummer 1, 2 oder Nummer 3 genannten Person an der Herstellung, | ||
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+ | § 19 (1) MarkenG -> [[Auskunftsanspruch]] \\ | ||
+ | § 19 (3) MarkenG -> [[Gegenstand der Auskunftspflicht]] \\ | ||
+ | § 19 (4) MarkenG -> [[Ausschluss unverhältnismäßiger Auskunftsansprüche]] \\ | ||
+ | § 19 (5) MarkenG -> [[Schadensersatz bei falscher oder unvollständiger Auskunft]] \\ | ||
+ | § 19 (6) MarkenG -> [[Haftung für Auskunftserteilung gegenüber Dritten]] \\ | ||
+ | § 19 (7) MarkenG -> [[Auskunft im Wege der einstweiligen Verfügung]] \\ | ||
+ | § 19 (8) MarkenG -> [[Verwendung der Auskunft in einem Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren]] \\ | ||
+ | § 19 (9) MarkenG -> [[Auskunft unter Verwendung von Verkehrsdaten]] \\ | ||
+ | § 19 (10) MarkenG -> [[Einschränkung des Fernmeldegeheimnisses bei der Verwendung von Verkehrsdaten]] \\ | ||
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+ | § 383 ZPO -> [[Verfahrensrecht: | ||
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+ | Die durch das Gesetz zur Verbesserung der Durchführung von Rech-ten des geistigen Eigentums vom 7. Juli 2008 (BGBl. I S. 1191) mit Wirkung vom 1. September 2008 in das Markengesetz eingefügte Vorschrift des § 19 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 setzt die in Art. 8 Abs. 1 Buchst. c der Richtlinie 2004/48/EG geregelte Auskunftspflicht für den Bereich der Markenverletzungen um.((BGH, Beschluss vom 17. Oktober 2013 - I ZR 51/12 - Davidoff Hot Water)) | ||
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+ | § 19 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 ist nach Art. 102 Abs. 2 GMV in Verbindung mit § 125b Nr. 2 MarkenG auf eine Gemeinschaftsmarke anwendbar.((BGH, | ||
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+ | Nach der Bestimmung des § 19 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 MarkenG hat der Markeninhaber in einem Fall offensichtlicher Rechtsverletzung einen Auskunftsanspruch gegen einen Dritten, der im gewerblichen Ausmaß für rechtsverletzende Tätigkeiten genutzte Dienstleistungen erbracht hat, es sei denn, der Dritte wäre nach den §§ 383 bis 385 ZPO im Prozess gegen den Verletzer zur Zeugnisverweigerung berechtigt.((BGH, | ||
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+ | Offensichtlich ist eine Rechtsverletzung, | ||
+ | Fälschung erkennbar ist (vgl. BGH, Urteil vom 21. Oktober 2015 - I ZR 51/12, GRUR 2016, 497 Rn. 16 = WRP 2016, 729 - Davidoff Hot Water II)) | ||
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+ | Die in Art. 8 Abs. 1 und 2 der Richtlinie 2004/48/EG vorgesehene Auskunftspflicht, | ||
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+ | Nach Erwägungsgrund 10 der Richtlinie sollen die Rechtsvorschriften zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums einander angenähert werden, um ein hohes, gleichwertiges und homogenes Schutzniveau für geistiges Eigentum im Binnenmarkt zu gewährleisten. Das nationale Recht ist deshalb im Einklang mit der Richtlinie auszulegen. Eine Einschränkung des in Art. 8 Abs. 1 Buchst. c der Richtlinie 2004/48/EG vorgesehenen Auskunftsanspruchs durch ein im nationalen Recht vorgesehenes Zeugnisverweigerungsrecht muss daher in Übereinstimmung mit dem Unionsrecht stehen.((BGH, | ||
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+ | § 19 Abs. 2 Satz 1 Halbsatz 2 MarkenG ist unionsrechtskonform dahin auszulegen, dass ein Bankinstitut nicht gemäß § 383 Abs. 1 Nr. 6 ZPO die Auskunft über Namen und Anschrift eines Kontoinhabers unter Berufung auf das Bankgeheimnis | ||
+ | verweigern darf, wenn das Konto für den Zahlungsverkehr im Zusammenhang mit einer offensichtlichen Markenverletzung genutzt wurde.((BGH, | ||
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+ | ===== siehe auch ===== | ||
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+ | §§ 14 - 19 MarkenG -> [[Schutzinhalt, | ||
+ | §§ 3 - 31 MarkenG (Teil 2) -> [[Voraussetzungen, | ||
+ | MarkenG -> [[Markengesetz]] \\ | ||
+ | [[Markenrecht]] \\ |
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